Flotte Sprüche und Kaffee

So richtig schön ist das Verfolgen einer Serie nur, wenn es eine Freundin gibt, mit der man sich darüber unterhalten kann. Denn eigentlich tun die Gilmores das, was wir alle auch tun – nur haben sie eindeutig die flotteren Sprüche auf Lager. Die Gilmore Girls halten zusammen wie Pech und Schwefel, bilden eine Einheit, fühlen sich enttäuscht, traurig, aufgedreht - es ist die Gefühlspalette, die es ausmacht. Und das ist es wahrscheinlich auch, was die Serie so spezifisch weiblich macht. «Die Dialoge sind so witzig», versuchen wir die weniger euphorischen Amazonen zu überzeugen. Aber irgendwie will der Funke nicht so recht springen. Eine kleine Google-Recherche bestätigt den Verdacht: Eine Episode der Serie umfasst 75 bis 80 Seiten Drehbuch, während Drehbücher anderer Serien üblicherweise nur 40 bis 50 Seiten zählen. Auch das ist wahrscheinlich ein sehr weibliches Phänomen. Wortwitz gefällt, es ist der subtilere Humor. Und hier setzt auch der Aspekt der Identifikation ein: Mein Anspruch an eine Serie ist, dass ich mich mit den Protagonistinnen identifizieren kann. Bei der wortgewandten, eigenständigen, sexy Lorelei fällt das doch ziemlich leicht.
Und fürs Protokoll: Frauenserien sind für Männer ein perfekter Anschauungsunterricht in Sachen Frauen – und umgekehrt. Vielleicht sollte ich mir doch wieder mal eine Serie der «Simpsons» anschauen??!
Eduschka - 9. Sep, 22:13