Essays

Donnerstag, 13. Mai 2010

Meine bunte Bande

Sitting on my eyelashes

Wie ist es, wenn man seine Stimme verliert, sei es auch nur für ein paar Stunden? Unfreiwillig aufs Zuhören beschränkt, sieht man die Dinge plötzlich klarer. Obschon neulich nur noch ein Krächzen aus meiner Kehle kam, wollte ich mir das Ausgehen nicht nehmen lassen und fand mich Grog trinkend an der Bartheke wieder. Mit meinen Freundinnen unterhielt ich mich, indem ich Satzfragmente auf Zettelchen schrieb. Obwohl meines wichtigsten Ausdrucksmittels – meines Sprechapparates – beraubt, fühlte ich mich im Gespräch in der Gruppe nicht eine Nanosekunde lang unverstanden. Meine Freundinnen besassen die Fähigkeit, die Satzfragmente, die ich notierte, in den richtigen Kontext zu setzen, mühelos, wie selbstverständlich. Nie gab es auch nur ein einziges Missverständnis. Staunend musste ich erkennen, dass eine grosse Freundschaft wie ein lebendiger Organismus ist, der Fehlendes fortlaufend ergänzen kann. Dieses Erlebnis hat eine Neudefinition von Freundschaft in meinem kleinen Leben nötig gemacht. Meine Freundinnen sind die Stellvertreterinnen meiner aussetzenden Sinne. Würde ich mein Gehör verlieren, meine Freundinnen würden mir ihre Ohren leihen. Würde ich meine Fähigkeit zu riechen einbüssen, meine Freundinnen gäben mir mit ihren Nase den Duft der Welt zurück. Würde ich erblinden, meine Freundinnen machten mir mit ihren Augenpaaren die Welt wieder sichtbar.

Über Freundschaft wurde in der Geschichte bereits viel geschrieben. Doch nicht alle Denker haben die Freundschaft zwischen Menschen gleich hoch bewertet. Der französische Philosoph Jacques Derrida zum Beispiel soll in einer der berühmtesten Aussprüche über Freundschaft gesagt haben: «Oh meine Freunde, es gibt keine Freunde!» Immanuel Kant hat das später umformuliert in: «Keine Freundschaft kongruiert völlig mit der Idee der Freundschaft.» Nach diesem Denkmodell wäre das Ideal von Freundschaft unerreichbar und somit eher als ein Kanon von Richtlinien zu verstehen, der aufzeigt, wie Menschen miteinander umgehen sollten.
Freundschaft als ein Gebot des guten Umgangs miteinander – der Gedanke ist nicht neu. Bereits in der antiken Philosophie hatte die Tugendhaftigkeit der Freundschaft ihren festen Platz. Aristoteles begründet dies so: «Der Tugendhafte verhält sich zum Freund wie zu sich selbst, denn der Freund ist ein anderer 'er selbst'. Freundschaft bedeutet, dieselben Grundwerte zu teilen, was ein bedeutsames Gefühl von Gemeinschaft hervorruft. Schreibt man Freundschaft die Bedeutung eines übergeordneten Werte- und Bezugssystems zu, sind wir dem Prinzip von Religion bereits sehr nahe.

Man kann die Freundschaft zur Religion ernennen, man kann sie aber auch zur Kunstform erheben. Ja, in der Tat: Freundschaft ist mehr, als der Freundin die Haare aus dem Gesicht zu halten, wenn sie über der Kloschüssel hängt. «Satsang» nennt man in der indischen Philosophie ein Treffen unter Gleichgesinnten, den wahren Umgang pflegen, weg von den uneigentlichen Verhältnissen und den Zweckbündnissen hin zu den wahrhaftigen Freundschaften. In Einsamkeit kann sich kein Charakter ausbilden. Und letztendlich sind es immer die anderen, die uns zu unseren besten Gedanken inspirieren. Der Austausch ist ein wichtiger, lebendiger Teil von Freundschaft. Sich begleiten, eng begleiten. Gemeinsam unterwegs sein, gemeinsam WERDENDE sein. Meine Freundinnen sind nicht nur Stellvertreterinnen meiner aussetzenden Sinne. Sie haben auch einen festen Platz auf dem geschwungenen Bogen meiner Augenwimpern und leben meine Erfahrungen mit. Das Geheimnis besteht darin, dass sie zwar das gleiche sehen, aber selten das gleiche wahrnehmen. Schliesslich hat man von dort oben eine leicht andere Sicht der Dinge. Meine Freundinnen sind die Aussenansicht auf mein Leben, meine Bewusstseinswächterinnen. Und die Kunst der Freundschaft liegt vielleicht in der Disziplin, eine gesunde Distanz zu wahren, die der Respekt vor dem Anderssein des Freundes gebietet.

Doch was macht eine grosse Freundschaft aus? Zuallererst die Freiheit. Bereits die antiken Philosophen wussten es: «Allein unsere Freunde suchen wir uns in aller Freiheit.» Freundschaft ist die freiste aller Beziehungsformen. Diese Freiwilligkeit bis zum äussersten lässt Freundschaft so edel erscheinen, verleiht ihr diese fast schon majestätische Anmut. Die Bande mit Eltern oder Geschwistern konnten wir nicht frei wählen. Wir bekommen die Karten zugeteilt und müssen lernen, mit dem Blatt in unserer Hand zu spielen. Freundschaftsbande flattern frei im Wind. Und sie sind begleitet von so viel Ausgelassenheit und Lebensfreude. Dann zum Beispiel, wenn sich «meine bunte Bande» für eine Geburtstagsüberraschung ins Trachtengewand stürzt und am Pfäffikersee von farbigen Kühen singt oder im Februar beschliesst, dem Winter mit einer rauschenden Sommernachtsparty einen kräftigen Todesstoss zu versetzen. Das sind die Momente, in denen mir bewusst wird, wie viel Spass das Leben mit ihnen macht und wie viel ärmer ich wäre ohne sie. Meine Freundinnen sind Künstlerinnen, Lebenskünstlerinnen. Sie wissen ein gutes Leben zu führen. Oder wie der französische Philosoph Michel de Montaigne es einst so schön formulierte: «Ich suche nach keiner anderen Wissenschaft als der, welche von der Erkenntnis meiner selbst handelt, welche mich lehrt, gut zu leben und gut zu sterben.»

Gutes Leben, gutes Sterben – wenn es eine Kunst des Lebens gibt, dann muss die Kunst der Freundschaft eng damit verknüpft sein. Doch grosse Freundschaften können auch gefährlich sein. Dann nämlich, wenn Menschen sich hinter ihren Freunden, die sie als stärker, lebenspraktischer und beliebter wahrnehmen, verstecken wie hinter lebendigen Schutzschildern. Grosse Freundinnen haben breite Schultern, hinter denen man sich ducken kann, um nicht hinaus zu müssen, ins Leben, in die Welt. Im ersten Moment ein artfremder Gedanke: Aber gerade von grossen Freundschaften, die das Potential haben, ein Leben lang anzudauern, muss man sich emanzipieren. Einst hatten alle denselben Ausgangspunkt, waren ein formvollendetes Kollektiv. Doch Freundschaft heisst nicht Gleichschaltung. Individuation ist wichtig, für die Einzelperson, und auch für das Fortbestehen der Freundschaft. Erst wenn in einem Freunde-Kollektiv der Einzelne innerlich frei ist, kann man sich auf der gleichen Augenhöhe begegnen.

Man darf sich zu Recht fragen, ob die Freundschaft, als hohe Kunst betrachtet, ein Phänomen vergangener Jahrhunderte ist. «Ich glaube, ich wachse daran», sagt Harry zu Sally. Und Cicero sagt: «Wer die Freundschaft aus dem Leben streicht, entfernt die Sonne aus dieser Welt.» Es gibt nicht viele Dinge im Leben, die vollkommen sind. Freundschaft ist eines davon. Damals wie Heute.

Freitag, 15. Januar 2010

Place does matter

Prolog
Der Ort, aus dem ich komme, ist ein fruchtbarer Ort: Im Frühling blüht der Raps in einem knalligen gelb, im Sommer steht für einige Wochen der Weizen auf dem Feld, dessen Ähren sich sachte mit dem Wind hin und her bewegen, die unasphaltierten Fahrstrassen, auf denen ich dahinradle, werden von fröhlichen Sonnenblumenfeldern gesäumt. Im Herbst, wenn morgens bereits die ersten Nebelfelder vom Fluss heraufziehen, arbeiten die Bauern auf dem Feld oder in den Reben, die Kartoffeln müssen aus dem Boden und die Weintrauben in die Flasche. Ganz zum Schluss der Erntezeit kommen die Zuckerrüben, riesige Berge von ihnen ragen vom Boden auf und werden in etlichen Ladungen zur nahen Fabrik gefahren. Den ganzen Winter über spucken die Schlote der Zuckerrübenfabrik weissen Rauch aus, der einen eigenartigen Geruch, einen Geruch der Verwesung, verströmt.


Es gibt Ortschaften, die wir bewohnen. Und es gibt Orte, die in uns wohnen. Da könnte es doch sein, dass der Ort, an dem wir aufwachsen, prägend ist für den weiteren Verlauf unserer Entwicklung, ja unseres Lebens. Was für ein Mensch wäre ich wohl heute, wenn ich nicht in einem Rebanbaugebiet mit mildem Klima, sondern in einer Grossstadt wie Zürich oder Genf oder einer Millionenstadt wie Sao Paolo oder Tokio geboren und aufgewachsen wäre? Die Landschaft, die uns umgibt, während wir in diese Welt hineinwachsen, setzt sich in unserer Seele fest, sie prägt uns für immer – ob wir das möchten oder nicht.

Menschen widerspiegeln mit ihrem Wesen den Charakter der Landschaft, die sie bewohnen. Deshalb sagt man den Bergleuten etwas Raues, Herbes nach – überall auf der Welt. Ein Tal in den Schweizer Alpen, wo im Hochwinter einen Monat die Sonne nicht hinkommt oder ein Küstenstädtchen am Meer mit freiem Blick auf den Horizont kann nicht den gleichen Schlag von Menschen hervorbringen.
Und aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese Menschen einen ganz unterschiedlichen Zugang haben zum Thema Grenzen. Ein Bergler wird sich wahrscheinlich am Meer nicht besonders wohl fühlen. Diese grenzenlose Weite des Horizonts scheint ihn zu verschlingen, schwimmen hat er vielleicht nie richtig gelernt, für ihn hat das Meer etwas Todbringendes. Er weiss nicht, was in diesen Untiefen des Wassers noch alles lauert, er hat Angst vor Unterströmungen. Der Flachländer hingegen wird sich wahrscheinlich in den Bergen nicht besonders wohl fühlen, dieses viele Weiss des Schnees wirkt todbringend auf ihn, er hat Angst, den Boden unter den Füssen zu verlieren und fürchtet sich vor Lawinen. Die Schatten, die die nahen Berge werfen, machen ihm Angst.

Jeder Ort hat eine ganz bestimmte Atmosphäre, erzeugt eine gewisse Stimmung in uns. Fühlen wir uns an einem Ort nicht wohl und können wir doch nicht genau sagen weshalb, liegt es oftmals an der Grundstimmung des Ortes, der so gar nicht im Einklang ist mit unserer eigenen seelischen Grundstimmung. Vielleicht hat es nicht nur mit der Landschaft allein zu tun, sondern auch mit der Geschichte des Ortes. Auf einer Vietnam-Reise stellte ich fest, dass dieses Land aus irgendeinem Grund eine ganz eigenartige Melancholie ausstrahlt, die ich mir eigentlich nur mit seiner kriegsgeschüttelten Vergangenheit erklären konnte. Als Kind haben wir dieses Gefühl vielleicht «Heimweh» genannt, aber eigentlich trifft es das nicht. Es ist eher ein Gefühl der Entfremdung, ein Gefühl, nicht «bei sich» zu sein, aus dem Tritt zu sein. Dann krampft sich unser Inneres zusammen und wir möchten nur noch weg. Graue Vorstädte mit schnurgeraden, nie enden wollenden Strassen... schnell weg!

Aber natürlich gibt es auch die anderen Orte. Einladende Orte, die auf uns wirken wie lächelnde Freunde, die uns nach einer langen Reise Willkommen heissen. Den schönen, den ursprünglichen Orten entstammen nicht selten auch Menschen, die sich beruflich mit Schönheit befassen: Maler, Bildhauer, Schriftsteller. Oder Sänger. Die britische Sängerin und Brit-Award-Gewinnerin Duffy kommt aus einem kleinen walisischen Dorf direkt an der Küste. Wegen ihres Berufes heisst sie im Dorf nur «Duffy Cantoress», also «Duffy, die Sängerin». Nefyn hat gerade mal 2500 Einwohner, abends trifft man sich im einzigen Pub des Dorfes. Was Musik und Mode angeht, lebe man in Nefyn ein bisschen hinter dem Mond, lässt sich die Sängerin zitieren, «dafür ist die Landschaft sehr schön. Grüne Hügel, viele Seen und natürlich das Meer.»

Duffy als Beispiel einer Künstlerin, die auf dem Land lebt, ist nur eines unter vielen. Aber ihres ist, wie ich finde, ganz besonders charmant. Und es öffnet Räume für neue Gedanken: Warum leben so viele künstlerisch tätige Menschen in ländlicher Umgebung? Kann sich unser Geist erst dann zu neuen Höhen aufschwingen, wenn wir den Horizont sehen können und nachts die Sterne? Welchen Einfluss hat die Stille? Und die Spuren von Katzenpfötchen im Schnee? In der Stille – in der Einkehr - sind wir eher dazu gezwungen, uns auf uns selbst zu besinnen. In der Stadt werden wir abgelenkt, wir haben Unterhaltung, Abwechslung, das Leben ist schnell und flüchtig. Auf dem Land kommt der Mensch zur Ruhe, er wird gezwungen hinzuhören, auf seine eigene, ganz individuelle Stimme, die aus seinem Innern aufsteigt. Ich frage mich, was für eine Qualität es für die Menschen hat, Vogelgezwitscher zu hören oder die Sterne zu sehen. Es geht um dieses Ursprüngliche. Gleichgültig wie viel die Natur uns bedeutet: Wir alle sollten von Zeit zu Zeit Zeuge davon werden, wie die Sonne aufgeht und ein neuer Tag anbricht. Weil es so etwas Ursprüngliches ist. Weil es darauf hindeutet, woher wir kommen und wohin wir im Begriff sind zu gehen. Und nicht zuletzt, weil es uns erdet.

Ist es wirklich nur ein Zufall, dass auch so grosse Denker wie Gandhi, der indische Freiheitskämpfer, aus einem ganz kleinen Ort kamen? Gandhi stammte aus einem kleinen Küstendorf am arabischen Meer und stieg in die Weltpolitik auf. Vielleicht fällt es in der Ruhe und Abgeschiedenheit einer Landschaft, die noch nicht von Menschenhand gezeichnet ist, leichter, unabhängig zu urteilen und innere Freiheit zu erlangen. Wie ein roher Diamant kann ein Charakter in der Ursprünglichkeit einer Landschaft abgeschliffen werden, weil es nichts gibt, was diesen Prozess beeinträchtigen könnte. Vielleicht sind es aber auch zwei sich eigentlich zuwiderlaufende Eigenschaften, die einen Menschen gross machen können: Mit den Füssen tief in der Erde verwurzelt. Und mit dem Geist hoch oben in den Wolken zu Hause.

Epilog
In Zeiten, in denen Menschen in Südafrika geboren werden, in Bolivien aufwachsen und in Kanada sesshaft werden, weist die Geschichte meiner Familie eine eigentümliche Stabilität aus: Weder meine Grosseltern noch meine Urgrosseltern haben es geschafft, über ihre Rebberge hinauszukommen. Aber das Leben ist gut hier. Die sanften Hügelzüge, die die Landschaft prägen, machen die Menschen sanftmütig und gütig. Dennoch sind sie kräftig und stabil, nichts wirft sie so leicht aus der Bahn. Ungefähr so wie der mächtige Walnussbaum vor dem Haus unserer Nachbarn. Das ganze Dorf hat getrauert, als er gefällt werden musste. Die Leute hier sind wie Bäume, sanfte Bäume. Sie sind einfach da, darauf kann man sich verlassen. Vielleicht hatte es ja einen Grund, dass meine Vorfahren nicht weit gekommen sind. Sie waren ganz einfach klug genug zu wissen, dass es kaum einen Ort geben kann, der schöner ist als dieser.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Seine eigene Marke werden

Erasmus-Student in Berlin oder Barcelona zu sein – seit der Bologna-Reform ein Lebensgefühl. Neue interessante Leuten kennen lernen, zu billigem Bier die Nächte durchfeiern, zwei Vorlesungen pro Woche besuchen und in der restlichen, freien Zeit: Auf den Flohmarkt gehen, ein Akkordeon kaufen und darauf spielen lernen.

Zwischen Zwanzig und Dreissig ist es unsere Aufgabe, die Welt zu verstehen und einen Platz in ihr zu finden. In keinem anderen Alter ist die Sehnsucht so gross, endlich aufhören zu WERDEN und anfangen zu SEIN. In den letzten Jahren ist höhere Bildung für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich geworden. Noch vor fünfzig Jahren studierten 5 bis 7 Prozent eines Jahrgangs, heute sind 30, 40 oder sogar 80 Prozent. Das hat eine andere Welt des Studierens hervorgebracht. Aus der Universität für eine Elite ist eine Massenuniverstiät geworden; die Bologna-Reform ist ein Zugeständnis an dieses Massenphänomen, das eng mit dem Wohlstand in den europäischen Industrienationen verknüpft ist.

Früher, zu Zeiten der Humboldtschen Eliteuniverstiät, galt das Studium als eine besondere Lebensphase, die nur der Bildung und dem Lernen gewidmet war, eine Art Schwebezustand, privilegiert zwar, aber ökonomisch benachteiligt. (vgl. Stichweh) Heute erheben Studierende in Europa den Anspruch auf den gleichen Lebensstandard wie junge Berufstätige: Eine eigene Wohnung, Ferien oder sogar ausgedehnte Reisen, auf solche Dinge möchte heute niemand mehr verzichten. Deshalb erfolgt der Eintritt ins Berufsleben bei vielen Studenten oftmals gleichzeitig mit dem Studium.

Doch während früher der Eliteschicht der Aufstieg in eine hochprivilegierte Schicht sicher war, ist es heute jedem selbst überlassen, was er aus seinem erworbenen Wissen macht. Trotz abgeschlossenem Studium bleibt niemand mehr davon verschont, sich irgendwann die entscheidenden zwei Fragen zu stellen: «Was will ich wirklich anfangen mit meinem Leben?» Und, in einem noch grösseren Massstab: «Was will ich der Welt einst hinterlassen?» Die Antwort auf diese Fragen ist kompliziert und der Weg dorthin mit Dickicht und Schlingpflanzen überwuchert. Ein Studium bietet Antworten auf so manche Fragen – doch leider selten auf diese.

Wenn heute fast jeder Stellenbewerber einen Bachelor vorweisen kann, verliert dieser automatisch an Wert. Dafür steigt der Wert einer anderen, lange unterschätzen Eigenschaft: Originalität. Nicht jeder hat mit ein paar Freunden eine Snowboardfilm-Produktion ins Leben gerufen, selbständig eine Bilderausstellung organisiert oder ein start-up gegründet. Innovation und Originalität wird hoffentlich künftig in den Personaletagen einen mindestens ebenso hohen Stellenwert einnehmen wie Bildung. Und mit den neuen Medien ist das noch viel einfacher geworden. In mir jedenfalls beginnt etwas zu summen, wenn meine Freundin mir erzählt: «Weisst Du, es gefällt mir, wenn ich fast nicht mehr schlafen kann vor lauter Ideen, die mir im Kopf herumschwirren.» Ja, ja, mehr davon! Auch ich kenne dieses Gefühl des Überfliessens, wenn man so viele Projektideen gleichzeitig im Kopf hat und fürchtet, zu wenig Lebenszeit zu Verfügung zu haben, um sie alle umzusetzen.

Wie sehr uns ein Studienfach auch interessieren mag, selten wird es all unseren Potentialen gerecht. Genau in dieser Hinsicht sitzen wir häufig einem Denkfehler auf. Viel zu schnell fragen wir danach, wonach der Markt verlangt, dabei könnten wir ja auch einmal fragen: «Was haben wir dem Markt anzubieten?» Wir sollten den Mut haben, uns unser eigenes Berufsbild zu erschaffen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, unsere eigene Ich-AG zu werden. Ein Studium kann auf diesem Weg sehr hilfreich sein – doch letztlich soll es nur ein Mittel sein zum Zweck. Gegen Ende meiner eigenen Studienzeit gab es einen Professor, der uns eine eindringliche Rede hielt im Hinblick auf unsere berufliche Zukunft. Am Schluss appellierte er an uns: «Werden Sie ihre eigene Marke!». Es war etwas vom Wichtigsten, was ich in drei Jahren Studium gelernt habe.


Quelle: «Ohne Hochschulen kein Wohlstand». In: NZZ Am Sonntag, 27. Dezember 2009. Rudolf Stichweh, Katharina Meier-Rust

Dienstag, 10. März 2009

Vallotton und ich: Eine Annäherung an das Gemälde "La Blanche et la Noir" von Felix Valloton

blanche_noire

Der Geschlechterkampf ist in Vallottons Werk ein zentrales Thema, und genau das gefällt mir an seinen Bildern. Auch mir ist das Thema der Geschlechterverhältnisse ein Anliegen, was sich auf ähnliche exzessive Art wie bei Vallotton bei mir in meinem Schreiben niederschlägt. In einem der bedeutendsten Werke Vallottons, dem Gemälde «La Blanche et la Noire» von 1913, ist jedoch ausnahmsweise kein Liebespaar dargestellt. Vallotton hat zwei Frauen auf die Leinwand gebannt, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Frau mit der weissen Haut ist vollständig entblösst, sie liegt auf einem blütenweissen Laken und scheint zu schlafen oder wenigstens zu ruhen, ihre Wangen sind stark gerötet. Auf ihrer Bettkante sitzt eine schwarze Frau und betrachtet die Schlafende unverwandt, sie ist vollständig angezogen und trägt Accessoires wie eine Kette, Ohrringe und einen grell-orangen Hut. Der Kontrast, den Vallotton hier erschaffen hat, zieht den Betrachter augenblicklich in seinen Bann. Das einzige bildende Element zwischen den beiden Frauen scheint die rote Farbe zu sein. Rot für das Leben, rot wie das Feuer. Rot wie das Menstruationsblut der Frau. Im Mundwinkel der Schwarzen steckt lässig eine brennende Zigarette. Dieses winzige Detail verleiht dem Bild etwas Bösartiges, Hinterhältiges. Der Blick der Schwarzen drückt Verachtung aus, sie scheint sich der Weissen überlegen zu fühlen. Ihre Körperhaltung verrät, dass sie sich unbeobachtet fühlt.

Herrin und Dienerin
Wollte Vallotton den äusserst flüchtigen Moment festhalten, als die Weisse gerade im Begriff ist, die Lider aufzuschlagen und die Schwarze in ihr Blickfeld gerät? Was geschieht danach? Wird die Weisse einen grossen Schrecken davontragen, weil sie feststellen muss, dass jemand sie so ungerührt betrachtet? Oder hat sie die Anwesenheit einer anderen Person im Raum bereits gespürt und ist deshalb nur bedingt überrascht vom Anblick der Schwarzen auf der Bettkante? Mindestens genauso spannend ist es, sich die Reaktion der Schwarzen vorzustellen: Wird sie den Blick abwenden, peinlich berührt und – ihre Toga zusammenraffend, eilig das Zimmer verlassen? Oder wird sie selbstbewusst den Blick der Weissen erwidern, vielleicht sogar mit einem süffisanten Lächeln? Es müsste das Lächeln einer Mitwisserin sein. Die beiden so unterschiedlichen Frauen teilen vielleicht ein Geheimnis. Vielleicht war die Schwarze stumme Zeugin von etwas, das nie für ihre Augen bestimmt gewesen wäre. In ihrer Rolle als Dienerin hat sie womöglich gesehen, wie ihre Herrin in den Nachmittagsstunden fremde Männer empfängt.

Brennende Zigarette als Provokation
Einiges spricht für diese These, denn Vallotton hat auch in anderen Bildern immer wieder Ehebrecherszenen dargestellt. Ausserdem braucht es nicht besonders viel Fantasie, um zu erahnen, dass die Erschöpfung der weissen Frau vom soeben erfolgten Akt herrührt. Die geröteten Wangen, ihre Nacktheit und das steile Aufstehen ihrer Brustwarzen scheinen diesen Verdacht noch zu verstärken. Nachdem die Sklavin vernommen hatte, wie die Türe ins Schloss fiel, schlich sie sich vielleicht auf leisen Sohlen ins Schlafgemach ihrer Herrin, von Neugier getrieben. Nur etwas will hier nicht so ganz ins Bild passen: Die brennende Zigarette. Sie deutet darauf hin, dass die Dienerin ihrer Herrin ganz ohne schlechtes Gewissen hinterher spioniert. Es scheint ihr völlig gleichgültig zu sein, ob sie von ihrer Ungezogenheit erfahren wird – ja man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass sie es genau darauf angelegt hat. Mit der brennenden Zigarette fordert die Dienerin das Aufwachen ihrer Herrin geradezu heraus. Vom Geruch einer brennenden Zigarette wird nämlich auch jemand wach, der tief und traumlos schläft. Doch was für ein Interesse könnte die Dienerin daran haben? Wäre das nicht bereits ein Entlassungsgrund?

Eine Bordellszene?
Manche Leute vertreten die Ansicht, das Bild sei die Darstellung einer Bordellszene. Die Zigarette würde für diese These sprechen, doch dann stellt sich abermals die Frage: Was bewegt die Schwarze zu diesem Blick, der absolute Geringschätzung ausdrückt? Vielleicht fühlt sie sich einer Weissen endlich ebenbürtig, weil beide dem gleichen Geschäft nachgehen und ihre Körper verkaufen. Allerdings bezweifle ich, dass die Weisse so friedlich schlafen würde, wenn sie nur einen Freier verabschiedet hätte. Freudenmädchen kommen mit einem Freier so gut wie nie zu einem Orgasmus. Das war früher sicher auch nicht anders als heute.

Anprangern von Herrschaftsverhältnissen
Zweifelsohne wird dieser auf Leinwand gebannte Moment das Verhältnis der beiden Frauen für immer verändern. Der Aufpasser im Museum äusserte mir gegenüber die Vermutung, dass Vallotton ein gestörtes Verhältnis zu Frauen gehabt hat. Doch ich sehe einen anderen Aspekt: Vallotton war ein sehr genauer Beobachter der Verhältnisse zwischen Mann und Frau. Er hat den Frauen hinter die Fassade geblickt, geradewegs, und etwas in ihrer Natur gesehen, vor dem viele Menschen seiner Zeit die Augen verschlossen: Dass auch Frauen stark sind und Macht ausüben können. Vallotton erkannte, dass Frauen ihre Macht oftmals viel subtiler ausüben und die Männer zudem noch im Glauben lassen können, sie allein hätten die Zügel der Macht in ihren Händen.

Auch in «La Blanche et la Noire» beschreibt Vallotton Herrschaftsverhältnisse. Die beiden Frauen von völliger unterschiedlicher Herkunft und Rasse stammen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, sind nicht der gleichen Muttersprache mächtig und befinden sich nicht in derselben Lebensrealität. Auf den ersten Blick haben sie nichts, aber auch gar nichts gemeinsam. Als die Dienerin erkannt hat, dass sie durch das Wissen um den Ehebruch ihrer Herrin an Macht gewinnt, fühlt sie sich weniger ausgeliefert, verletzlich und machtlos. Stattdessen sieht sie zum allerersten Mal Verletzlichkeit in dieser nackten weissen Frau, die so friedlich auf dem Bett liegt und schläft, als wäre sie tot. Es geht auch um das Stichwort Selbstermächtigung. Die schwarze Dienerin nimmt sich das Recht heraus, ihre nackte Herrin beim Schlafen zu betrachten und in deren Schlafzimmer eine Zigarette zu rauchen. Damit befreit sie sich aus jeglichen gesellschaftlichen Normen, sprengt sämtliche Konventionen.

Vielleicht fühlt sie sich aber auch zum ersten Mal auf eine eigenartige Weise mit ihrer Herrin verbunden: Denn trotz den vielen trennenden Elementen bleiben die beiden Frauen doch durch ihre Körperlichkeit miteinander verbunden, was Vallotton durch die roten Farbtupfer symbolträchtig inszeniert hat. Ihr Körper, der die gleiche blutige Sprache spricht und die gleichen Bedürfnisse hat.

Ein Skandalbild
«La Blanche et la Noire» ist ohne Zweifel ein erotisches Bild. Zur Zeit seiner Entstehung wurde es als Skandalbild gehandelt. Es heisst, dass die Mädchen der Familie Hahnloser, die in der Villa Flora Tür an Tür zum Gemälde aufwuchsen, erst nach ihrem 16. Geburtstag die Erlaubnis erhielten, Vallottons skandalumwittertes Gemälde zu betrachten. Doch eigentlich ist es nicht der Frauenakt, der skandalwürdig ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass ein Mann des frühen 20. Jahrhunderts es bereits gewagt hat, gesellschaftliche Machtverhältnisse anzuprangern. Die Gesellschaft war dafür jedoch überhaupt noch nicht bereit. Lange vor der sexuellen Revolution störte man sich vor allem an der frechen Darstellung zweier nackter Frauen, man empfand es als anrüchig und zügellos. Die eigentliche Bildaussage ging dabei verloren. Vielleicht war diese Erkenntnis ernüchternd für einen Künstler wie Vallotton. Und es bestätigt einmal mehr das Klischee eines Künstlers, der seiner Zeit voraus ist.

Dieser Text ist im Februar 2008 enstanden.
Das Originalbild ist zu betrachten in der Villa Flora, Winterthur.

Sonntag, 23. September 2007

Unmündigkeit im Zeitalter der Mündigkeit

«Von manchen Kindheiten muss man sich erholen, von manchen muss man sich trennen», so heisst es im Buch «Ibrahim und die Blumen des Korans». Doch was ist es, das uns mit solcher Wehmut an unsere Kindertage zurückdenken lässt? Damals, als wir mit den Geschwistern Mondlandung gespielt haben oder mit der Grossmutter im Wald Brombeeren von den Sträuchern pflückten? Geschwister, Grosseltern, Eltern…sie alle befanden sich früher dicht an unserer Seite, in ihrem Schutz konnten wir uns austoben, Schabernack treiben. Sie waren es, die letztendlich die Entscheidungen für uns trafen. Sie nahmen uns an der Hand, sobald es brenzlig wurde. Von einem Kind wird keine Eigenverantwortung erwartet – der wohl grösste Unterschied zum Leben eines Erwachsenen. Die Sehnsucht nach dieser Geborgenheit in Unmündigkeit schlummert in vielen von uns noch im Erwachsenenalter. Viele empfinden es als Last, ihr Leben autark zu leben, denn schliesslich ist es viel bequemer, sich von jemandem führen zu lassen. Schon Immanuel Kant erkannte im 18. Jahrhundert: «Es ist so bequem, unmündig zu sein». Der berühmte Aufklärer kritisiert die Faulheit und Feigheit seiner Zeitgenossen und sieht sie als Ursachen für ihre «selbstverschuldete Unmündigkeit». Unmündigkeit definiert Kant als «das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen». Zeitgeschichtlich gesehen bezeichnet die Aufklärung den Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit, so steht es in den Schulbüchern. Das klingt nach einem Zustand mit einem klar definierten Anfang und einem klar abgrenzbaren Schluss, doch diese Betrachtungsweise würde der Komplexität der Sache zu wenig Rechnung tragen. Die Aufklärung ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der ungefähr im Jahr 1688 seinen Anfang findet und in den nächsten Jahrzehnten geprägt ist von zahlreichen Debatten, Entwicklungen, auch von Rückschlägen. All diese Veränderungen in der Epoche der Aufklärung münden dann 1789 in der französischen Revolution, die in Europa keinen Stein mehr auf dem anderen belässt. Damals lösten sich die ganzen Herrschaftsverhältnisse auf, die das Leben der Menschen bis zu diesem Zeitpunkt geprägt hatten. An die Stelle der Kirche als mächtigste Instanz trat der Verstand. War man zuvor auf Gedeih und Verderb einem Dritten ausgeliefert, galt es nun, sein Leben selber in die Hand zu nehmen. Das erinnert doch sehr an einen Jugendlichen, der aus dem Schatten seiner Eltern heraustritt und langsam in einer anderen Welt Fuss fasst. In der Welt der Selbstbestimmung. Auch das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet. Willkommen in der Welt der Erwachsenen. Wie bei den Menschen im Aufklärungszeitalter verändert sich auch beim Teenager die Weltanschauung. Das bedeutet grosse Freude des Entdeckens, aber auch mühsame innere Kämpfe. Die Ablösung vom Elternhaus und somit vom Luxus des Geführt-Werdens gelingt auch nicht allen gleich gut. Manche schaffen den Absprung nie ganz und hören noch auf ihre Eltern, wenn sie selber längst wieder Eltern sind. Überträgt man also die Entwicklung des Menschen auf die Geschichte, ist die Menschheit mit der Aufklärung aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen und autark geworden. Doch was kommt danach? Oder anders gefragt: Wo stehen wir heute? Haben wir den Zenit vielleicht bereits überschritten? Befinden wir uns an jener gefährlichen Stelle, wo die Winde sich kreuzen und das Aufklärerische in erneute Unmündigkeit kippt, weil man der Flut von Informationen unmöglich mehr trauen kann? «Das Problem der Aufklärung heute ist nicht Informationsmangel wie damals, sondern das der Desinformation im Informationsüberfluss, der durchaus geeignet ist, Informationsunterdrückung zu kaschieren», schreibt Philosophieprofessor Herbert Schnädelbach in der NZZ. Laut Schnädelbach werde selbst nach der Aufklärung immer wieder neue Unmündigkeit entstehen. Die Frage ist, auf welche Art wir ihr begegnen. Obschon viel über die Medien geschnödet wird, geniessen sie in Ländern mit Pressefreiheit grosses Vertrauen. Selten wird kritisch hinterfragt, was man gerade gehört oder gelesen hat. Das ist gefährlich: Im Kampf um Rezipienten müssen die Schlagzeilen schriller und schriller werden. Man darf nicht erwarten, dass in einer Welt, in der nur Geld einen Wert hat, ausgerechnet vor Medienkonzernen mit der Geldmacherei Halt gemacht wird. Schliesslich bedeutet die Kontrolle des Informationskanals immer auch Macht, das wussten bereits die Römer. Im Gegensatz zu Zeiten des Alten Roms ist unser heutiges Zeitalter das Zeitalter des Individualismus. Das ist nichts Schlechtes, schliesslich muss das nicht zwangsläufig Respektlosigkeit oder Rücksichtslosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen bedeuten. Die Individualität ist so etwas wie die logische Konsequenz der Aufklärung. Wir heben uns von anderen ab mit unseren eigenen Urteilen und unserem eigenen Geschmack. Emanzipation ist grundsätzlich gut – egal wovon wir uns emanzipieren, denn Emanzipation ist immer eine Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass es immer Menschen geben wird, denen es schwerer fällt, sich zu emanzipieren. So wie es manche nie ganz schaffen werden, sich von den Erwartungen ihrer Eltern zu befreien, wird es immer jene geben, die nicht die Fähigkeit besitzen, ihr Leben ohne fremde Anleitung zu leben. Lebensgestaltung ist eine angeborene Fähigkeit, die nur teilweise erlernbar ist. Menschen, denen es schwer fällt, die Meinung der Masse von der eigenen zu abstrahieren, sind in einer Welt des Informationsüberflusses besonders gefährdet, weil sie auf der Suche sind nach Halt und Wert in ihrem Leben. Damit sind sie für fanatische Religionsgemeinschaften bis hin zu Sekten besonders dankbare Opfer. Die Arbeit eines Journalisten in so einem System ist eine delikate Angelegenheit. Bei der Recherche wird es in Zukunft nicht nur darum gehen, seinen Verstand einzusetzen, sondern es wird auch immer wichtiger werden, seine Intuition und seine Menschenkenntnis in das Urteil miteinzubeziehen. Wie verlässlich ist diese Quelle? Diese Frage sollte uns auf unserem Weg ein treuer Begleiter sein. Die Aufklärung und damit die eigene Kritikfähigkeit sind für den Journalisten heute wichtiger denn je, weil es allein seine Verantwortung ist, ob er einer Desinformation aufsitzt oder nicht. Das Ganze bekommt aber zusätzlich eine dritte Dimension: An die Stelle der Rationalitätsgläubigkeit des Aufklärungszeitalters werden zunehmend emotionale Werte treten, die bisher unterschätzt wurden. Diesen Fehler jedoch werden wir uns in Zukunft nicht mehr leisten können.

Mai 2005, unveröffentlicht

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edith.truninger(at)gmail.com Copyright für alle Texte bei der Autorin

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Chalid al-Chamissi
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