Bei einer Diskussion über Beziehungen meint eine Freundin: «Ich mag es, einen Mensch zu haben, der zu mir gehört.» Über diesen Satz habe ich lange nachgedacht. Ich glaube, sie meint damit eine ganz bestimmte Art des Zugehörigkeitsgefühls. Auch unter sehr guten Freunden besteht ein Zugehörigkeitsgefühl, das die Seele zum Summen bringt. Doch während sich Gleichgesinnten einen eigenen Mikrokosmos teilen, erschaffen Liebende sich ein eigenes Universum. Beiden Welten ist gemeinsam, das sie über eigene Kommunikationscodes verfügen, die nur in diesem abgeschlossenen Kreis ihre Gültigkeit haben und verstanden werden. Der Unterschied besteht glaube ich in der Intensität. Wie es der Name schon andeutet, ist ein Universum allumfassender, ausschliesslicher als ein Mikrokosmos. In einem Leben können Mikrokosmen ohne Probleme koexistieren. Ein Universum hingegen ist einzigartig. Das macht es so wertvoll. Ein zweites Universum gibt es nicht.
Eduschka - 22. Apr, 15:42
«Kein Weg ist zu weit und so von Glück gesegnet wie die Reise zum Haus eines guten Freundes», heisst es sinngemäss in einem Sprichwort. Wie war, kann ich dazu nur sagen. Freunde im Ausland zu besuchen gehört zu den vorzüglichsten Plänen überhaupt. Und schliesslich befinden wir uns ja mitten drin, im Megatrend Globalisierung. Mittlerweile kennt jeder irgendwen, der entweder ausgewandert ist (Liebe?) für befristete Zeit im Ausland arbeitet (Karriere), ein Sprachaufenthalt macht (Spass und Lebenslaufbestückung) oder ein Austauschjahr an der Uni absolviert (von allem ein bisschen). Zudem verfügen Freunde im Ausland über wertvolles Insiderwissen. Denn ich liebe es, von Kennern an fremde Orte herangeführt zu werden. Das erlaubt mir ohne Umwege Einblick in die Seele des Ortes zu bekommen. Reiseführer sind in dieser Hinsicht sehr unzuverlässige Gehilfen. Die Informationen sind zwar alle da – aber wer hilft mir, diese zu bewerten? Ein Freund, der sich auskennt, ist als Reiseberater nicht mal mit Gold aufzuwiegen – schliesslich ist er ortskundig und kennt zusätzlich die persönlichen Vorlieben. Darauf gründet auch die Idee einer «Tour d’ ami», die ich irgendwann einmal machen möchte. Eine «Tour d’ ami» ist eine Weltreise, auf der man sich seine globalisierten Kontakte zu Nutzen macht. Die Destinationen werden in Übereinstimmung mit den ausländischen Aufenthaltsorten seiner Freunde festgelegt. Ein Schritt hinaus in die Welt, ohne sich jemals fremd zu fühlen!
Eduschka - 22. Apr, 15:31
Ich liebe fremde Welten, ich finde sie inspirierend und bereichernd. Und dennoch würde ich mich nicht als ein ausgesprochen reisefreudiger Mensch bezeichnen. Im Grunde meines Herzens bin ich ein Heimwehkind. Ich halte es daher wie die Schnecke: Ich trage mein Schneckenhäuschen gerne mit mir herum – in Form eines Freundes, mit dem ich eine Reisegemeinschaft bilden kann.
Eduschka - 22. Apr, 15:16