Mit Randolph durch den Advent - Teil 16
Sein neuer iranischer Freund Agmal und sein Bruder schlugen noch einen kleinen Abstecher an eine Party vor. Randolph erklärte sich einverstanden, schliesslich hatte er keine Pläne. «Wir nehmen dich mit an eine sehr iranische Party», sagte Agmal und lachte. Das Haus sah von aussen unbewohnt aus. Kein Licht brannte, kein einziges Auto stand vor dem Haus. Sobald sie ausgestiegen waren, trat der Bruder aufs Gaspedal und fort war er. Randolph wurde es unbehaglich zumute. Agmal führte Randolph ums Haus herum und dort durch den Hintereingang in den Keller. Als sie den feuchten Kellerraum betraten, staunte Randolph nicht schlecht: Er war in eine illegale Pokerrunde geraten, an langen Tischen sassen Frauen in Kopftüchern und gambelten um die Wette. Die modischen Kopfbedeckungen waren im Eifer des Spielens nach hinten gerutscht und offenbarten einzelne Haarsträhnen. Einige der Männer spielten mit, andere standen im Kreis und tranken Hochprozentiges. In diesem Land spielte sich das wahre Leben im Hinterzimmer ab, das wurde Randolph auf einen Schlag bewusst.
Eduschka - 16. Dez, 15:21