Bis auf den letzten Krümel
In meinen schwachen Momenten kann ich so dermassen gefrässig sein, dass es jeden beschämen muss, der in meine Nähe kommt. Stumme Zeugin dieser Tatsache war für einmal glücklicherweise nur ich selbst. Es war Sonntag und ich arbeitete. Nach Feierabend schlenderte ich ein bisschen herum und geriet dabei in so eine richtig schöne sonntagnachmittägliche „Kaffee- und Kuchen-Stimmung“. Ich beschloss, mir zur Feier des Tages im „Starbucks“ einen dieser leckeren, aber sündhaft teuren „Chai Latte“ auszugeben. Ich zahlte am Tresen und bahnte mir mit meinem dampfenden Becher einen Weg durch das überfüllte Café, um mich an einem der kleinen Bistro-Tischchen niederzulassen. Auf der Tischplatte türmten sich noch die Abfälle der vorherigen Gäste. Dies störte mich jedoch nicht weiter, ich nahm mein Buch heraus und vertiefte mich. Bis ich den Kopf einmal kurz anhob und mein Blick zufällig auf die Papiertüte meiner Vorgänger fiel. Ich schob das Papier etwas zu Seite und linste schüchtern hinein – wo ich einen riesigen, fettigen, mit Zucker bestreuten Schokobrownie erspähte – oder besser gesagt eine Hälfte davon. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich betrachtete mein Becher, noch bis zu zwei Dritteln gefüllt, und begann abzuwägen.
Noch zögerte ich. Ich haderte mit mir. Schalt mich, dass man ein Kind ausschimpfen würde, wenn…. Ich dachte sogar an den Witz des Arbeitskollegen vom Vortag: „Ich erlaube dir, aus meiner Flasche zu trinken – aber ich habe Hepatitis A, B und C.“ Und dann tat ich es doch. Ich langte in die Tüte und liess mir den schokoladigen, süssen, fettigen Brownie auf der Zunge zergehen. Der Genuss war zwar nicht ganz unbeschwert, denn ich kämpfte mit der Paranoia, die in Wellen von mir Besitz ergriff. Ich fürchtete, die ursprünglichen Besitzer des Brownies würden zurückkommen und Ansprüche auf die zweite Hälfte erheben. Was würde ich ihnen sagen? Wie um alles in der Welt würde ich ihnen das erklären? Ich atmete erleichtert auf, als ich den Brownie bis auf den letzten Krümel verdrückt hatte. Ich putze mir mit der Serviette den Schweiss von der Stirn und die Krümel aus dem Mundwinkel und dachte erleichtert: „Nun kann mir niemand mehr etwas nachweisen“ Den Moment eines Schmetterlingflügelschlags lang schämte ich mich. Bis ich mich mit dem Gedanken darüber hinwegtröstete, dass es schliesslich auch Menschen gibt, die Katzenfutter f.. essen.
Noch zögerte ich. Ich haderte mit mir. Schalt mich, dass man ein Kind ausschimpfen würde, wenn…. Ich dachte sogar an den Witz des Arbeitskollegen vom Vortag: „Ich erlaube dir, aus meiner Flasche zu trinken – aber ich habe Hepatitis A, B und C.“ Und dann tat ich es doch. Ich langte in die Tüte und liess mir den schokoladigen, süssen, fettigen Brownie auf der Zunge zergehen. Der Genuss war zwar nicht ganz unbeschwert, denn ich kämpfte mit der Paranoia, die in Wellen von mir Besitz ergriff. Ich fürchtete, die ursprünglichen Besitzer des Brownies würden zurückkommen und Ansprüche auf die zweite Hälfte erheben. Was würde ich ihnen sagen? Wie um alles in der Welt würde ich ihnen das erklären? Ich atmete erleichtert auf, als ich den Brownie bis auf den letzten Krümel verdrückt hatte. Ich putze mir mit der Serviette den Schweiss von der Stirn und die Krümel aus dem Mundwinkel und dachte erleichtert: „Nun kann mir niemand mehr etwas nachweisen“ Den Moment eines Schmetterlingflügelschlags lang schämte ich mich. Bis ich mich mit dem Gedanken darüber hinwegtröstete, dass es schliesslich auch Menschen gibt, die Katzenfutter f.. essen.
Eduschka - 3. Jun, 15:45