Mit Randolph durch den Advent - Teil 14
Heute Nacht allerdings kurvte er nicht aus Schlaflosigkeit kreuz und quer durch Saigon, sondern aus einem Fluchtbedürfnis heraus. Seine neue «Frau» Elaine wartete im Hotel auf ihn, wollte sich von ihm zum Sushi essen ausführen lassen. Es wurde später und später, doch Randolph konnte sich einfach nicht dazu durchringen, zu ihr ins Hotel zurückzufahren. Er fühlte sich dieser plötzlichen Zweisamkeit nicht gewachsen. Ihre Art, ihn zu vereinnahmen wie Land, das sie zu besetzen fest entschlossen war, versetzte ihn in Panik. Sie Kolumbus. Er Amerika. Und doch war er zu schwach, um mit den Kanonenkugeln aufzufahren, ihr Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass sie ihre Flagge ins Sediment rammte. Es war der fünfte Tag seit ihrer Begegnung und seine Rastlosigkeit hatte ihren Höhepunkt erreicht. Seine Nerven waren zum Bersten gespannt. Er betrachtete die Bilder, mit denen der Taxifahrer der Innenraum seines Autos ausgeschmückt hatte. Bilder, von denen er glaubte, dass sie Teheran zeigten. Randolph beschloss, dass er schon immer mal in den Iran gewollt hatte.
Eduschka - 14. Dez, 19:36