Mit Randolph durch den Advent - Teil 21
Randolph lauschte auf das Brummen der Triebwerke, er schaute aus dem Fenster aufs Wolkenmeer, auf dem Sitz neben sich ein mannshohes Cello mit einem sonderbaren Namen. Die Cellistin schlief mit offenem Mund. Er kam sich idiotisch vor. Als das Essen serviert wurde, war die Cellistin wieder munter. «Wissen sie, ich muss dem Cello immer einen Namen geben.» Sie unterhielten sich über das Instrument hinweg. «Die brauchen einen fürs System.» Vielleicht war die Frau doch nicht so durchgeknallt, wie er anfangs befürchtet hatte. «Ich habe nie verstanden, warum ein Cello so gross sein muss», brummte Randolph, während er ein Stück Poulet kaute. «Bis froh, dass ich nicht Harfe spiele.» Als der Pilot durch die Lautsprecher den Landeanflug auf den Flughafen von Dar es Salaam ankündigte, sass Randolph auf dem Mitteplatz und unterhielt sich angeregt mit der Cellistin. Grosszügig wie er war, hatte er Thaddäus Mistletoe den Fensterplatz überlassen.
Eduschka - 21. Dez, 19:36