Liebe ist wie Homöopathie
Lockenkopf ist seit acht Jahren vergeben und konnte ihre Freiheit behaupten. Leider gelingt das nicht allen. Für die Amazonen immer wieder ein Grund zum Lästern.

Wir sind Lästermäuler – das ist ein offenes Geheimnis. Und wie alle Lästermäuler haben auch die Amazonen ihre Spezialgebiete. Paare, die sich von der Welt abkapseln, sich gänzlich aus ihr zurückziehen, sind uns nämlich suspekt. Solche Paare gibt es leider immer noch zu viele, und leider gibt es sie auch in unserem Bekanntenkreis. Kaktusblüte hat für dieses Phänomen einen Begriff geprägt, der sofort in den Gruppen-Wortschatz Eingang gefunden hat. Bei einer Lästerrunde brach es nämlich einmal aus ihr heraus: "Die werden total zweisiedlerisch!" Zweisiedlerisch – besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.
Ohne unsere Lästerorgien rechtfertigen zu wollen – es gibt keine Entschuldigung, lästern ist unser grösstes Laster - möchte ich an dieser Stelle doch zumindest für Verständnis werben: Kollegen zu verlieren tut immer weh, und wenn es im Namen der Liebe geschieht, ist es besonders schmerzhaft. Denn zu meinem Verständnis von Liebe gehört es, dass man sich gegenseitig zu sich selbst verhilft, sich gegenseitig zu innerem Wachstum ermuntert. Das ist eigentlich so einfach – und offenbar doch so unglaublich kompliziert. Denn das Laster der meisten Menschen scheint die Sehnsucht zu sein, den Partner zu besitzen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum viele Beziehungen, die vorher jahrelang funktionierten, nach einer Heirat plötzlich in die Brüche gehen. Sobald die Liebe institutionalisiert wird, vertreibt man sie.
Lockenkopf feierte vor kurzem Jubiläum, seit acht Jahren ist sie mit ihrem Lieblingsmensch zusammen, ein Drittel ihres Lebens. Und sie sagt von sich, dass es ihr gar nicht vorkommt wie acht Jahre, sondern eher wie zwei. Ihre Beziehung sei noch nie langweilig geworden, und das hat sicher damit zu tun, dass die beiden eben weit davon entfernt sind, zweisiedlerisch zu werden. Sie lassen sich gegenseitig Freiräume für andere Lebensbereiche wie Hobbys oder Kollegen, lassen sich gegenseitig Mensch sein und das finde ich sehr schön. Vielleicht ist es mit der Liebe ein bisschen wie mit Homöopathie: Im Falle einer Überdosis wirkt sie nicht mehr, das Heilmittel verliert seine Kraft und der Zauber verpufft.

Wir sind Lästermäuler – das ist ein offenes Geheimnis. Und wie alle Lästermäuler haben auch die Amazonen ihre Spezialgebiete. Paare, die sich von der Welt abkapseln, sich gänzlich aus ihr zurückziehen, sind uns nämlich suspekt. Solche Paare gibt es leider immer noch zu viele, und leider gibt es sie auch in unserem Bekanntenkreis. Kaktusblüte hat für dieses Phänomen einen Begriff geprägt, der sofort in den Gruppen-Wortschatz Eingang gefunden hat. Bei einer Lästerrunde brach es nämlich einmal aus ihr heraus: "Die werden total zweisiedlerisch!" Zweisiedlerisch – besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.
Ohne unsere Lästerorgien rechtfertigen zu wollen – es gibt keine Entschuldigung, lästern ist unser grösstes Laster - möchte ich an dieser Stelle doch zumindest für Verständnis werben: Kollegen zu verlieren tut immer weh, und wenn es im Namen der Liebe geschieht, ist es besonders schmerzhaft. Denn zu meinem Verständnis von Liebe gehört es, dass man sich gegenseitig zu sich selbst verhilft, sich gegenseitig zu innerem Wachstum ermuntert. Das ist eigentlich so einfach – und offenbar doch so unglaublich kompliziert. Denn das Laster der meisten Menschen scheint die Sehnsucht zu sein, den Partner zu besitzen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum viele Beziehungen, die vorher jahrelang funktionierten, nach einer Heirat plötzlich in die Brüche gehen. Sobald die Liebe institutionalisiert wird, vertreibt man sie.
Lockenkopf feierte vor kurzem Jubiläum, seit acht Jahren ist sie mit ihrem Lieblingsmensch zusammen, ein Drittel ihres Lebens. Und sie sagt von sich, dass es ihr gar nicht vorkommt wie acht Jahre, sondern eher wie zwei. Ihre Beziehung sei noch nie langweilig geworden, und das hat sicher damit zu tun, dass die beiden eben weit davon entfernt sind, zweisiedlerisch zu werden. Sie lassen sich gegenseitig Freiräume für andere Lebensbereiche wie Hobbys oder Kollegen, lassen sich gegenseitig Mensch sein und das finde ich sehr schön. Vielleicht ist es mit der Liebe ein bisschen wie mit Homöopathie: Im Falle einer Überdosis wirkt sie nicht mehr, das Heilmittel verliert seine Kraft und der Zauber verpufft.
Eduschka - 3. Mär, 16:00