Der Bleistift-Test
Die Sauna ist wie der Zug ein idealer Ort, um Fremde beim Gespräch zu belauschen. Eine Zeitlang war Lockenkopf eine ziemlich exzessive Saunagängerin. Einmal hatte sie es sich gerade mit ihrem Badetuch auf den heissen Holzbrettern bequem gemacht, als sie den Begriff „Bleistift-Test“ aufschnappte. Der Bleistift-Test, erklärte eine Frau ihrer Kollegin, sei ein Trick, um zu eruieren, inwieweit die Brüste dem Gesetz der Schwerkraft bereits gefolgt seien. Dabei klemme frau sich ganz einfach einen Bleistift zwischen Brust und Bauch. Findet der Bleistift kein Fleisch, um sich festzuklammern und fällt deshalb runter, kann das nur eins bedeuten: Die Brust ist immer noch straff. Die Saunafrau in Lockenkopfs Sauna meinte dazu trocken: «Weiss du, früher war es noch ein Bleistift, heute findet an dieser Stelle eine ganze Farbstiftschachtel Platz!»
Lockenkopf und ich sind natürlich gleich gerannt, um die Probe aufs Exempel zu machen. Kaum zu Hause, entledige ich mich meinem T-Shirt und dem BH und platziere den Bleistift am besagten Ort. Mit dem Telefonhörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt, berichte ich Lockenkopf brühwarm von der Test-Front: “Zwischen meinen Hautfalten findet locker ein Bleistift Platz“, sage ich zu ihr. «Sitzt Du?», fragt mich Lockenkopf am anderen Ende der Leitung. Ich bejahe. «Du musst halt schon aufstehen!» In stehender Position ergibt sich jedoch dasselbe Bild: Der Bleistift hält und hält, wenn auch mit etwas mehr Spielraum.
Geknickt von diesem Resultat, tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es immerhin mit der Farbstiftschachtel schwierig werden könnte. Ausserdem nehme ich mir vor, den Test bei Gelegenheit zu wiederholen. Dabei ertappe mich bei der Vorstellung, dass ich den Bleistift glatt unter der Brust vergessen und mir beim Sex plötzlich aus der Wäsche fallen könnte. Wie ich das meinem Partner wohl erklären würde? Vielleicht mir einem 100 Prozent originalen und copyrightgeschützten Amazonen-Schrei: «Cheerio, ich liebe meinen Körper... und du hast das gefälligst auch zu tun!»
Lockenkopf und ich sind natürlich gleich gerannt, um die Probe aufs Exempel zu machen. Kaum zu Hause, entledige ich mich meinem T-Shirt und dem BH und platziere den Bleistift am besagten Ort. Mit dem Telefonhörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt, berichte ich Lockenkopf brühwarm von der Test-Front: “Zwischen meinen Hautfalten findet locker ein Bleistift Platz“, sage ich zu ihr. «Sitzt Du?», fragt mich Lockenkopf am anderen Ende der Leitung. Ich bejahe. «Du musst halt schon aufstehen!» In stehender Position ergibt sich jedoch dasselbe Bild: Der Bleistift hält und hält, wenn auch mit etwas mehr Spielraum.
Geknickt von diesem Resultat, tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es immerhin mit der Farbstiftschachtel schwierig werden könnte. Ausserdem nehme ich mir vor, den Test bei Gelegenheit zu wiederholen. Dabei ertappe mich bei der Vorstellung, dass ich den Bleistift glatt unter der Brust vergessen und mir beim Sex plötzlich aus der Wäsche fallen könnte. Wie ich das meinem Partner wohl erklären würde? Vielleicht mir einem 100 Prozent originalen und copyrightgeschützten Amazonen-Schrei: «Cheerio, ich liebe meinen Körper... und du hast das gefälligst auch zu tun!»
Eduschka - 7. Jul, 15:06